Bogensee bei Wandlitz

Ein Spaziergang und dabei Geschichte erleben? Am letzten Wochenende sind wir dafür zum Bogensee nahe Wandlitz gefahren. Auf dem brach liegenden Areal im Wald findet man die „Goebbels Villa“, welche auf dem Gelände gebaut wurde, das Goebbels vom Land Berlin im Jahre 1936 geschenkt bekam. Dort ließ er sich dann ein 1600qm großes Gebäude im Landhaus-Stil errichten, ausgestattet mit 30 Zimmern und unter anderem einem eigenen Kino.

Nach Kriegsende wurde dann später im Jahr 1946 von Honecker die Errichtung einer Jugendhochschule der FDJ angestrebt, deren Bau auf dem gleichen Gelände kurz darauf auch.begann. Goebbels Villa blieb dabei erhalten und wurde im Verlauf der Entwicklung der Schule umfunktioniert und erhielt eine Verkaufsstelle, einen Kindergarten und einen Friseur.

Bereits Anfang der 50er war die Schule nicht mehr groß genug, so dass sie erweitert wurde um zusätzliche Gebäudeblöcke. In den 80er Jahren folgten dann noch eine Turnhalle, ein Restaurant als auch nötige logistische Anlagen auf dem Gelände.

Nach dem Ende der DDR gab es bis 1999 unterschiedliche Nutzungen der Gebäude, hauptsächlich wurde es bis 1999 aber als Internationales Bildungszentrum genutzt. Später unternahm die Polizei hier noch jährliche Schulungen, aber seit 2005 steht das Gelände still.

Ein Förderverein ist aktuell aber wohl dabei das denkmalgeschützte Gelände mit einem Zehn-Jahres-Plan wieder zu neuem Leben zu verhelfen. Erste Baumaßnahmen scheinen auch vor Ort bereits begonnen zu haben, so darf man gespannt sein wie sich die Zukunft dort entwickelt.

Um den See kann man auch wunderbar einmal herum laufen, allerdings sind einige der Wege mehr „Pfade“ als Wege. Außerdem sollte man vorher die Umgebungskarten in sein Smartphone offline herunterladen, das Gebiet ist ein tiefes Funkloch. Oder ist das vielleicht sogar so gewollt?!

Verfasser: Die Barnimer

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